Michaela Zimmer
Statement
Die Entstehung von Kunst ist für mich immer ein intuitiver Prozess des “Machens” gewesen, ein Prozess, bei dem sich die Gestalt der Arbeit über das Gestalten selbst entwickelt.
In meinen früheren Performance-still-photographien verschmelzen zwei Körper miteinander. Das Bild ist Zeugnis einer abstrakten Form, die nur durch Bewegung entsteht.
Um diesen Prozess in den Raum hinaus zu erweitern, habe ich wieder begonnen zu malen. Ausgerechnet, möchte man meinen, war doch die illusionäre dritte Dimension, also der Raum, zentrales Thema ganzer Malergenerationen.
Aber während ich in den Photos bewusst auf die Einbeziehung des Raums verzichtet habe, um den Schwerpunkt im Bild auf das Objekt zu legen, fordert die Malerei, gerade aufgrund ihrer jüngsten Geschichte, eine Auseinandersetzung mit Räumlichkeit.
Der Ursprung meiner Bilder lässt sich am besten mit dem unwillkürlichen Surfen in einem unbegrenzten Meer von visuellen Eindrücken vergleichen. Eine Flut von Ergebnissen rauscht in enormer Geschwindigkeit vorbei und reduziert die Wahrnehmung auf abstrakte Eindrücke.
In der Wiedergabe auf der Leinwand werden Impulse in Energie umgewandelt. Jede neue Farbschicht entwickelt Antworten auf die vorherigen. Die flüssige und schnell trocknende Acrylfarbe erfordert permanent unmittelbare Entscheidungen: für oder gegen den Raum... für oder gegen die Fläche. Im Kräftemessen zwischen Raum und Fläche entsteht ein physisch erfahrbares Spannungsfeld.
Irgendwann geben die sich überlagernde Farbschichten den Blick auf das frei, was als malerisches Äquivalent zum „frozen moment“ im Photo bezeichnet werden kann.
Michaela Zimmer, 2009
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